Kultur- und Bildungseinrichtungen

Ein wesentlicher Schwerpunkt im Rahmen des Förderprogramms bildet die Modernisierung und Instandsetzung von Kultur- und Bildungseinrichtungen in energetischer Hinsicht und zur Schaffung von Barrierefreiheit. Durch das Instrumentarium der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme (Sanierungsgebiet) können auch Mittel aus anderen Städtebauförderprogrammen wie z. B. dem städtebaulichen Denkmalschutz zur Sanierung von denkmalwerter Bausubstanz und Grünflächen/-zügen verwendet werden.

Ein zentrales Handlungsfeld im Rahmen der Durchführung von Sanierungsmaßnahmen im Aktiven Zentrum und Sanierungsgebiet Müllerstraße bildet die Stärkung und Verbesserung der sozialen und bildungsbezogenen Einrichtungen. Wesentliches Ziel ist die Stärkung des sogenannten „Bildungsbandes“ im Zentrum des Fördergebietes mit den dort liegenden Kultur- und Bildungseinrichtungen. Weiterhin sollen die Sanierung und Modernisierung von Schul- und Kitastandorten sowie die Ergänzung der vorhandenen Angebote der Stadtteilarbeit (Familien-, Stadtteilzentren, Begegnungsstätten etc.) im Hinblick auf neue energetische Anforderungen, Barrierefreiheit und die zu erwartenden wachsenden Bedarfe aufgrund der prognostizierenden Einwohner*innenzuwächse im Gebiet und dem unmittelbaren Umfeld unterstützt werden.

Ernst-Schering Oberschule

Fertigstellung:  2015

Kosten:              1,90 Mill. €

Fördermittel:    1,89 Mill. €

Architekten:     Torge Gaa Wercker Architekten

Programm:      Städtebaulicher Denkmalschutz

Die Schulgebäude in der Lütticher Straße 47-48 wurde 1912-1914 von Ludwig Hoffmann und Johann Ullmann errichtet. Das Gebäudeensemble besteht aus einem dreigeschossigen Vorderhaus und einem U-förmigen viergeschossigen Klassentrakt im Hof. 2011 wurde mit Mitteln des Bund-Länder-Programms Städtebaulicher Denkmalschutz die Sanierung des Schulgebäudes begonnen. Zu den durchgeführten Maßnahmen zählen u.a. die denkmalgerechte und unter energetischen Gesichtspunkten durchgeführte Fassaden- und Dachsanierung sowie die Instandsetzung der Fenster und Türen. Die Maßnahme wurde 2013 beendet. Anschließend wurde 2014 der gegenüberliegende Sportplatz mit Landesmitteln erneuert. Die Gestalt der Brandwände zur angrenzenden Wohnbebauung wurde aus Mitteln des Bezirks in einem Beteiligungsprozess mit Schüler gemeinsam entworfen und umgesetzt. Unterstützt wurden sie dabei von Kolleg*innen der Bereiche Kunsterziehung und Sport der Ernst-Schering-Oberschule sowie einem Streetartkünstler.

Brüder-Grimm-Grundschule

Fertigstellung:  2015

Kosten:              2,8 Mill. €

Fördermittel:    2,28 Mill. €

Architekten:     Torge Gaa Wercker Architekten

Programm:      Städtebaulicher Denkmalschutz

Das viergeschossige Gebäude in der Tegeler Str. 18-19 wurde zwischen 1908 und 1910 nach den Plänen der Architekten Ludwig Hoffmann und Straßmann gebaut. Der Schulkomplex besteht aus mehreren Gebäuden und verfügt über einen geschlossenen Innenhof. Die verputzte Fassade ist mit Sandsteinelementen geschmückt, die von Josef Rauch entworfen worden. Das denkmalgeschützte Bauensemble wurde 2010 in das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz aufgenommen. Neben einer denkmalgerechten Sanierung war insbesondere die Anpassung der Gebäudesubstanz an die neuesten Ansprüche der Energieeffizienz erforderlich. Zunächst erfolgte die bauliche und energetische Sanierung der Fassade des Schulgebäudes und der um 1960 erbauten Turnhalle sowie die Durchführung einer Wärmedämmung an der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke. Weiterhin wurden die Dächer, Fenster, Tore und die Decke im Innenraum denkmalgerecht erneuert. Die Maßnahmen wurden 2014 abgeschlossen. Für die Umsetzung wurden insgesamt ca. 2,8 Mill. € verausgabt.

 

Paul-Gerhardt-Stift

Projektdaten Stadtteil- und Familienzentrum

Fertigstellung:  2013

Kosten:              1,34 Mill. €

Fördermittel:    250.000 €

Architekten:     oki.architekten gesellschaft

Programm:      Städtebaulicher Denkmalschutz

Die unter Denkmalschutz stehende Gesamtanlage des Paul-Gerhardt-Stifts in der Müllerstraße 56-58 wurde 1886-1887 nach Plänen der Architekten Ernst Schwartzkopff und Heinrich Theising errichtet und im Jahr 1888 eröffnet. Mit Mitteln des Städtebaulichen Denkmalschutzes wurde das Gebäude barrierefrei umgebaut und ein Stadtteilzentrum intergiert, um nachbarschaftlichen Engagement zu unterstützen und einen Beitrag zur sozialen und kulturellen Förderung des Stadtteils zu leisten. Weiterhin wurden die Räume einer ehemaligen Krankenhaus-Rettungsstelle zu einer Kindertagesstätte mit insgesamt 38 Plätzen für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren umgebaut.

Städtebauliches Ziel des Projektes ist es, die Öffnung des Stifts als wichtige soziale Infrastruktureinrichtung am nördlichen Eingang des Zentrums Müllerstraße weiter zu unterstützen.

ATZE Musiktheater

Fertigstellung:  2011 – 2014

Kosten:              1,88 Mill. €

Fördermittel:    1,88 Mill. €

Architekten:     MRBS Architekten und Ingenieure

Programm:      Aktive Zentren

Das ATZE Musiktheater im Max-Beckmann-Saal in der Luxemburger Str. 20 ist eines der renommiertesten Kindermusiktheater Berlins. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es wurde in den Jahren 1960 bis 1964 von Herbert Rimpl als Aula der damaligen Ingenieurschule Gauss, der heutigen Beuth Hochschule für Technik, errichtet. Seit 2004 präsentiert das ATZE Musiktheater hier sein bildungspolitisch anerkanntes Programm vornehmlich für Kinder und Jugendliche.

Durch die Fördermittel aus dem Programm Aktive Zentren wurde das Dach des Gebäudes und die Stahl-Glas-Fassade des Foyers in 2014 unter Beachtung der besonderen Anforderungen des Denkmalschutzes energetisch saniert. Durch die Maßnahme wird das identitätsstiftende Bauwerk für die kulturelle Nutzung erhalten und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Müllerstraße als Kulturstandort.

Programmdaten

Ziel

Stärkung und Verbesserung der sozialen und bildungsbezogenen Einrichtungen

Laufzeit

2009 – 2015

Städtebaulicher Denkmalschutz

Das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz gehört zur Programmfamilie der Städtebauförderung und dient der Erhaltung und Entwicklung des baukulturellen Erbes historischer Gebäude und Areale in Städten und Gemeinden. Neben der denkmalgerechten Sanierung gehört auch die Erarbeitung und Umsetzung von (Um-)Nutzungskonzepten sowie die denkmalgerechte Erneuerung von öffentlichen Straßen und Plätzen zur Programmstrategie. Die Ziele des städtebaulichen Denkmalschutzes sollen entsprechend mit denen der Stadtentwicklung verbunden werden.

Das Umfeld der Müllerstraße wurde im Jahr 2009, als eines der ersten Quartiere im Westteil von Berlin in das Förderprogramm aufgenommen.